Als niedergelassener Allgemeinmediziner ist es meine Verantwortung, mit der rasanten Entwicklung der Medizin Schritt zu halten und meinen Patientinnen und Patienten eine Versorgung auf aktuellem Stand zu bieten. Der Kongress der STAFAM vom 27.–29. November 2025 in Graz war hierfür eine ausgezeichnete Gelegenheit. Mit rund 2.000 Teilnehmenden zählt diese Veranstaltung zu den bedeutendsten Fortbildungen für Hausärztinnen und Hausärzte in Österreich.
Was der Kongress lieferte – aktuelle Themen und praktischer Mehrwert
Der Kongress stand unter dem Motto „Hausärztliche Versorgung mit Evidenz und Expertise“. Die Bandbreite des Programms war beeindruckend:
- Fachvorträge und Workshops zu aktuellen Entwicklungen in Diagnostik, Therapie und Prävention – von internistischen Fragestellungen über Schmerz- und Chronikerbetreuung bis hin zu psychosozialer Gesundheit.
- Spezielle Seminare etwa zum Thema Chronikerprogramme und Gestaltung einer Hausarztpraxis — Inhalte, die für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte entscheidend sind, wenn es darum geht, eine fundierte und nachhaltige Betreuung chronisch Kranker sicherzustellen.
- Gelegenheit zum fachlichen Austausch und Networking: Diskussionen mit Kolleginnen und Kollegen über neue Versorgungsmodelle, Erfahrungen im Praxisalltag sowie über die Qualität hausärztlicher Versorgung in Österreich.
Für mich war insbesondere der praxisorientierte Charakter der Fortbildung wichtig — nicht nur theoretische Vorträge, sondern Inhalte, die direkt auf den Alltag einer Ordination übertragbar sind.
Warum kontinuierliche Fortbildung nicht nur Pflicht, sondern Wesenskern der hausärztlichen Versorgung ist
In Österreich sind Ärztinnen und Ärzte verpflichtet, regelmäßige Fortbildungen zu absolvieren — ein Fundament für Qualität und Sicherheit in der medizinischen Versorgung. Doch darüber hinaus ist Fortbildung für mich Ausdruck dessen, was hausärztliche Medizin ausmacht: Verantwortung, Aktualität und Empathie.
- Medizinisches Wissen veraltet schnell — neue Leitlinien, Therapien und Versorgungsformen verlangen, dass man sich kontinuierlich weiterqualifiziert, um beste Behandlung zu gewährleisten.
- Weiterbildung ermöglicht den sicheren Umgang mit komplexen Krankheitsbildern, die immer öfter hausärztlich geführt werden — etwa chronische Erkrankungen, multimorbide Patienten oder komplexe Prävention.
- Die Teilnahme an Fortbildungen und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen stärken das Bewusstsein für Qualität, Patientenwohl und Gemeinschaft in der Hausärzteschaft.
Das alles kommt nicht zuletzt den Menschen zugute, die mir ihr Vertrauen schenken. Als Arzt möchte ich mich nicht nur auf Vergangenem ausruhen — ich möchte, dass Sie sich darauf verlassen können, dass Ihre Behandlung auf dem neuesten Stand erfolgt.
Meine Motivation — und was das für Sie als Patient:in bedeutet
Ich war diesmal allein bei diesem Kongress — meine Praxis hat während meiner Abwesenheit mit Unterstützung der Vertreterärztin Dr. Gille die Versorgung sichergestellt. Gleichzeitig zeigt diese Entscheidung: Für mich lohnt es sich, Zeit und Engagement zu investieren, um medizinisch fundiert und zeitgemäß arbeiten zu können.
Aus dieser Fortbildung nehme ich konkrete Impulse mit: neue Ansätze für chronische Erkrankungen, Ideen für optimierte Langzeit- und Präventions-Betreuung, aktuelle Erkenntnisse aus Diagnostik und Therapie — und damit ein verbessertes Angebot für Sie als Patient:in.
